viele Jahre später …
Im August 2010 zog ich in meine erste eigene Wohnung und 2 Tage später fuhr ich ins Tierheim.
Ich war 20 Jahre alt. Und das Versprechen, welches ich mir als Kind gab, „ich mache alles wieder gut“, sollte nun eingelöst werden.
Ich wollte einem Hund, der weggegeben, ausgesetzt, vernachlässigt oder gefunden wurde, ein neues Zuhause geben.
Ich holte mir als naive, junge Frau einen Hund aus dem Dresdner Tierschutz.
Da war er nun: „Anton“ ein schwarz-weißer Mischling mit kopierter Rute.
Es folgten: Beißvorfälle, verzweifelte Trainingsansätze, falsche Trainer und viele Tränen ...
Oft spielte ich mit dem Gedanken, ihn abzugeben. Aber ich wollte doch alles wieder gut machen! Nein, eine Abgabe kam nicht in Frage.
Meine vorübergehende Lösung: Andere Hunde meiden.
2015 lernte ich meinen Mann kennen und seine Schwiegereltern mit einem deutschen Schäferhund… wieder eine Beißerei. Toller Einstieg in die neue Familie.
Nun wollte ich es nochmal wissen.
Ich wendete mich an einen Berliner Hundetrainer.
Nach einigen Trainingseinheiten war ich baff… Mein Hund war nicht wieder zuerkennen, es war unglaublich.
Nun musste ich an mir arbeiten, an meinem Selbstbewustsein.
In dieser Phase merkte ich, wie die Bindung zu meinem Hund wuchs.
Er begann, mir zu vertrauen. Ich übernahm die Führung und er hatte keinen Stress mehr.
Ich war nicht länger nur Hundehalter, sondern Hundeführer.
Das war faszinierend und ich wollte mehr, also begleitete ich meinen Hundetrainer einige Monate bei seiner Arbeit.